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Kritik: Gambit – Der Masterplan

Wer Lust hat auf eine nostalgische Kino-Zeitreise, der sollte es mal mit „Gambit – Der Masterplan“ versuchen. Der Film ist bis in die Details hinein so altmodisch inszeniert, dass man sich beim Zuschauen einfach ziemlich schnell in eine Zeit versetzt fühlt, in der britischer Humor im Kino höchst populär gewesen ist. Was kaum verwundert, schließlich ist Michael Hoffmans Krimikomödie ein Remake von „Das Mädchen aus der Cherry-Bar“ (1966) mit Michael Caine und Shirley MacLaine in den Hauptrollen. Und das Drehbuch der Neuauflage haben bereits vor einer ganzen Weile Joel und Ethan Coen verfasst, die die Vorlage zwar verändert, allerdings offenbar kaum modernisiert haben.

Im Mittelpunkt steht der Londoner Kunstkenner Harry Deane (Colin Firth), der als Kurator beim britischen Medienzar Lionel Shahbandar (Alan Rickman) arbeitet. Da ihn sein exzentrischer Chef schon seit Jahren fürchterlich schikaniert, will Harry ihn nun aus Rache böse aufs Kreuz legen und ihm eine Fälschung eines Monet-Gemäldes für mehrere Millionen Pfund andrehen. Dafür entwickelt er einen höchst raffinierten Plan und verpflichtet die Texanerin PJ Puznowski (Cameron Diaz) als Lockvogel, in deren Besitz sich das Bild angeblich befindet. Und tatsächlich: Shahbandar beißt an. Doch bevor der Deal perfekt ist, entwickeln sich die Dinge plötzlich völlig anders, als Harry geplant hat.

Obwohl der Film nicht übersehbare Schwächen hat, die Hauptfiguren sind beispielsweise bis zum Schluss recht schwammig gezeichnet, macht er dennoch viel Spaß. Besonders dank seiner witzigen Slapstick-Szenen und dem großen Mut zur Albernheit, den vor allem Colin Firth beweist. Wie er in Boxershorts mit stoischer Miene durch die Flure und das Foyer eines Luxushotels schreitet, ist einfach schreiend komisch. Auch Alan Rickman ist in seiner Rolle ein herrlicher Fiesling mit einem spleenigen Hang zum Nudismus. Und dazu gibt es zahlreiche lustige Gags über Texaner, Japaner und Deutsche sowie nette Zitate, auch musikalischer Art, aus Komödienklassikern des vorigen Jahrhunderts.

Gambit – Der Masterplan, Regie: Michael Hoffman, USA 2012, 89 Min., FSK: 0

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