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Horst Eckert: Schattenboxer

Klassische Krimi-Liebhaber, aber auch Freunde von Verschwörungstheorien werden dieses Buch mögen. Zum zweiten Mal nach dem 2013 erschienenen Roman „Schwarzlicht“, der ganz ähnlich konstruiert ist, lässt Erfolgsautor Horst Eckert in „Schattenboxer“ seinen mürrisch liebenswerten Kommissar Vincent Che Veih auftreten. Er, der Sohn einer ehemaligen RAF-Terroristin und Enkel eines alten Nazis, ist inzwischen Leiter der Düsseldorfer Mordkommission und wird mit einem bizarren Mordfall konfrontiert. Die Leiche einer offenbar gefolterten jungen Frau wird auf einem Friedhof gefunden. Ausgerechnet auf dem Grab einer Adoptivtochter eines Polizisten, die sich das Leben genommen hat. Zwei Jahre, nachdem sie ein Verbrechen schwer verletzt überlebt hat. Und ihr Selbstmord steht womöglich im Zusammenhang mit dem Wiederaufnahmeverfahren des inzwischen verurteilten Täters. Das alles kann kein Zufall sein, vermutet Veih und beginnt den alten Fall neu aufzurollen.
Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Roman eine klassisch erzählte Krimigeschichte. Doch damit gibt sich Eckert nicht zufrieden. Der Wahl-Düsseldorfer verknüpft wie sein süddeutscher Kollege Winfried Schorlau die erzählten Mordfälle gern mit politischen Themen und treibt dann ein spannendes Spiel mit Fiktion und Realität. Und so geht es hier – anfangs vielleicht etwas unvermittelt – plötzlich auch um einen historischen Mordfall. Um die Ermordung des Treuhand-Chefs Detlev Rohwedder im Jahre 1991, für die zwar die RAF verantwortlich gemacht, die aber nie restlos aufklärt worden ist. Genau das nutzt der 55-jährige Autor dann, um einen unglaublichen Komplott zu konstruieren, bei dem der Nachrichtendienst BND eine zentrale Rolle spielt. So kämpft sein Kommissar Veih bald an zwei Fronten, gegen alte Seilschaften und einen verrückten Frauenmörder. Und besonders unterhaltsam ist die Geschichte, weil die Figuren im Roman zudem so echt wirken, dass man bisweilen glaubt, in ihnen reale Personen und Persönlichkeiten wiederzuerkennen.

Horst Eckert: Schattenboxer. Wunderlich, 400 S., 19,95 Euro. Der Autor liest aus seinem Buch am 16.03. um 19.30 Uhr in der hannoverschen Buchhandlung Leuenhagen & Paris, Lister Meile 39. Weitere Termine

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